Eine "Integrierte Leitstelle" ist eine ortsfeste Einrichtung, in der die zur Bearbeitung und Aufgabenerledigung anstehenden verschiedenen Leitstellentätigkeiten bei vollständiger Durchdringung der Organisation, der Technik und des Personals erbracht werden.
Ganz wesentlich ist dabei der Aspekt, dass in einer Integrierten Leitstelle jeder Leitstellendisponent alle anfallenden Aufgaben unter Nutzung der gleichen Technik nach gleichen Organisationsregeln und Handhabungen bearbeitet, d.h. dass er für die Wahrnehmung aller Leitstellenaufgaben auch entsprechend qualifiziert und ausgebildet sein muss.
Die Notrufabfrage und Alarmierung wird immer, unabhängig von der Schadenslage oder der Schadensgröße, bei der Integrierten Leitstelle durchgeführt. Die Integrierte Leitstelle wird damit zum Führungsmittel der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr - unabhängig von der hilfeleistenden Organisation und der Aufgabe (Rettungsdienst, Feuerwehr).
Aufgabenbereiche der ILS:
- Feuerwehralarmierung (abwehrender Brandschutz und technische Hilfeleistung)
- Rettungsdienst (Notfallrettung, Krankentransport, Notarztdienst)
- Alarmierung und Einsatz sonstiger Einheiten/Personen/Stellen, Unterstützung der FüGK und der ÖEL
- Alarmierung von örtlichen Einrichtungen organisierter Erster Hilfe (First Responder/Helfer vor Ort)
- Meldekopf der unteren Sicherheitsbehörde/Katastrophenschutzbehörde
- usw.
Allgemeines
Integrierte Leitstellen dienen im Freistaat Bayern zur weiteren Steigerung der Qualität und der Effizienz der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr sowohl für die hilfesuchende Bevölkerung als auch für die Einsatzkräfte. Mit der Einweihung und Inbetriebnahme der Integrierten Lehrleitstelle (ILLS) an der Staatlichen Feuerwehrschule Geretsried am 31. Juli 2006 begann in Bayern die landesweite Umstrukturierung der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr. Zukünftig werden im Freistaat 26 Integrierte Leitstellen in einem landesweiten Leitstellenverbund über ein exklusives Datennetz ihren Betrieb aufnehmen.